Im Rahmen der Ausstellung „Als die Wälder auf Reisen” gingen haben Robert Eikmeyer und Marcel Odenbach zusammen mit Martin Ngnoubamdjum (Kamerun), Ikechukwu Eberndu (Nigeria) und Mbaye Sene (Sengal) eine nach Paris in den Louvre unternommen. Dort hängt das Gemälde „Das Floß der Medusa” (1819) von Théodore Géricault.

Die Medusa war eine Fregatte, die Anfang des 19. Jahrhunderts unterwegs zur französischen Kolonie Senegal auf ein Riff lief. Daraufhin wurde aus dem Holz der Medusa ein riesiges Floß gebaut auf dem über 150 Menschen Platz fanden. Das Floß trieb aufs offene Meer und nach einer schrecklichen Odyssee in der sengenden Sonne vor der Künste Westafrikas überlebten nur 15 Schiffbrüchige. Der Untergang der Medusa war ein Skandal nationalen Ausmaßes in Frankreich und steht heute stellvertretend für das Scheitern des Kolonialismus.

Seit der „Arabellion” im Herbst 2011 machen sich wieder Flüchtlinge aus Afrika in häufig winzigen und überfüllten Booten auf den Weg nach Europa. Die Torturen und Zustände sind teilweise denen auf des Medusa vergleichbar.

Auf ihrer Reise nach Paris und vor dem Bild der Medusa erzählen Ngnoubamdjum, Eberendu und Sene über ihre Beweggründe Afrika zu verlassen und nach Europa zu gelangen. Der Kölner Video-Künstler Marcel Odenbach hat aus dem Material den Film „Im Schiffbruch nicht schwimmen können” geschnitten, in dem das Dilemma und die Widersprüche des Postkolonialismus verhandelt werden.